Für Schwangere & Paare

Luftraum

Du bist plötzlich schwanger und deine Welt steht Kopf? So viele Fragen türmen sich auf und es braucht einfach Zeit, sich allen Antworten zu widmen. Ihr habt ganz frisch und völlig unerwartet eine Diagnose in der Schwangerschaft erhalten und das zieht euch jetzt den Boden unter den Füßen weg? Pures Chaos und von allen Seiten drängt die Zeit. Du kennst jemanden, der eine Frau kennt, die schwanger ist und Unterstützung braucht? Brücke zu sein, bedeutet Freund zu sein.

Du bist nicht allein.
Es gibt Hoffnung.

Die VillaVie möchte für dich ein Luftraum sein. 
Hier darfst du deinen Gedanken und Worten in allen Sackgassen und Wegen Luft machen.

Sag mir, was hat dich so verletzt,
dass du zögernd deine Segel setzt?
Voll Zweifel in die Fluten schaust,
andern mehr als dir zutraust?

Samuel Harfst

Musikvideo: „Fürchte dich nicht“ – Samuel Harfst

Ein Brief von Svenja – 33 Jahre, Pflegehelferin

Hallo, mein Name ist Svenja, und ich bin 33 Jahre alt und ledig.
Ich arbeite als Pflegehelferin in der ambulanten Pflege – und das mit Leib und Seele.
Ich treffe mich sehr gern mit Freunden:
Egal ob draußen oder drinnen – überall genieße ich die Menschen in meinem Umfeld.
Ich liebe es, in den Kaufhäusern zu stöbern.
Wie ich zum ersten Mal Mama wurde …
Damals – mit gerade 17 Jahren – wurde mir von meiner Frauenärztin gesagt, dass ich niemals schwanger werden könnte. Das war natürlich ein herber Schock für mich, und ich war zutiefst getroffen.
Ich brauchte sehr viel Zeit zum Nachdenken und war sehr viel in mich gekehrt. Ich wollte doch so sehr Kinder haben.
Also machte ich erstmal meine Ausbildung zur Verkäuferin weiter und ließ dabei die Zeit ins Land ziehen. Mit 18 hatte ich meinen zweiten festen Freund. Nach ein paar Monaten blieb meine Periode aus, und ich ging zum Frauenarzt. Da kam der Schock in Freude und Trauer zugleich:
Denn mit der wunderbaren Nachricht schwanger zu sein, bekam ich gleichzeitig die Diagnose: beginnender Gebärmutterhalskrebs. Das hat gesessen.
Während mein Traum wahr werden sollte, hing ich in der Schwebe, diesen Traum wieder zu verlieren. Ich ging also nach Hause, schnappte meinen Hund und ging stundenlang spazieren.
Ich sprach zu mir selbst, aber auch zu Gott:
„Bitte, lieber Gott, nimm mir dieses kostbare Geschenk nicht wieder weg!“
Dabei weinte ich und irrte noch einige Zeit herum.
Nach zwei langen und quälenden Tagen bekam ich endlich Antwort auf mein Gebet: Meine Kleine durfte bleiben.
Nie im Leben war ich dankbarer als in diesem Moment. Da war aber immer noch der Gebärmutterhalskrebs, dem wir nun ins Auge blicken mussten. Mit einer gezielten Therapie und Medikamenten bekamen wir schließlich auch das hin. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich gemacht hätte, wenn es anders gekommen wäre.
3 Jahre später bekam ich erneut die Botschaft, dass ein Kind unterwegs ist. Ein Schlag ins Gesicht, denn ich war gerade von meinem Partner getrennt. Ich wollte arbeiten gehen, um meiner ersten großen Tochter, die mittlerweile schon 3 ½ Jahre alt war, etwas bieten zu können. Deshalb entschied ich mich ganz bewusst FÜR das Kind. Gerade weil es ja einmal zu mir hieß, ich könnte niemals schwanger werden. Ja, auch wenn ich wusste, wie schwer es ist, alleinerziehend zu sein: Dieses kleine Glück auf dieser großen Erde hatte es verdient, geliebt zu werden. Auch wenn es finanziell nicht so gut aussah.
Irgendwie musste es möglich sein. Und es ging alles gut.
Heute so ziemlich genau vor einem Jahr, also 8 Jahre später, hatte ich ein
(mir schon bekanntes) komisches Bauchgefühl. Also machte ich einen Schwangerschaftstest und fiel dabei wohl fast vom Glauben ab.
Seit 4 Jahren war ich glücklich in einer neuen Beziehung. Ich arbeitete in meinem Traumberuf, meine beiden Töchter waren inzwischen schon 12 und 8 Jahre alt und dabei sehr gesund und munter.
Sollte ich jetzt nochmal ein Kind bekommen?
Wie sollte das denn gehen?!
Finanziell und zeitlich.
Und obendrein mitten in der „Corona-Zeit“.
Wie sollte ich alldem gerecht werden?
In meiner völligen Verzweiflung rief ich Freunde an und fragte um Rat. Jeder sagte zu mir: „Du bist so taff und stark! Das schaffst du!“
Nach einem Gespräch mit meinem Partner haben wir uns für das nächste Wunder entschieden. Die Schwangerschaft war nicht ganz einfach. Ich hatte so viel Angst – auch im Blick auf die Zukunft. Aber irgendwie würden wir das schon hinbekommen. Vor ca. 9 Monaten bekamen wir einen gesunden Jungen.
In der heutigen Zeit ist alles noch viel schwieriger. Wirklich alles unter einen Hut zu bekommen und vor allem 3 Kindern und dem Partner gerecht zu werden.
Ich bin unendlich glücklich darüber, dass ich vor ein paar Jahren das Team der VillaVie kennengelernt habe. Hier habe ich immer viel Zuspruch bekommen, was mir meine Freunde schon längst immer zugesagt haben:
Du bist eine selbstbewusste und starke Frau. 

Du bist nicht allein. WIR SCHAFFEN DAS! Das macht Mut!

Unsere Antworten auf deine Fragen:

Auch wenn die VillaVie keine „klassische“ Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle ist, nehmen wir uns viel Zeit, um dir zuzuhören, wenn du oder ein dir nahestehender Mensch nach einer Entscheidungsperspektive sucht. Wir geben unser Bestes, um dich auf deinem persönlichen Weg ganz praktisch auf die Weise und so lange zu unterstützen, wie du es dir wünschst.

Nein, die VillaVie ist frei aus einer Herzensangelegenheit heraus entstanden. Wir versuchen unser Bestes zu geben, damit staatlich etablierte Angebote ergänzt werden können – quasi wie ein Zwischenraum.

Bei uns findest du vor allem eins: ausreichend Zeit. Wir richten uns bei unserer Begleitung nach dem, was du dir wünschst oder brauchst. Ergänzend zu den staatlich etablierten Angeboten unterstützen wir dich unbürokratisch und ganz individuell.

Du kannst so oft kommen, wie du möchtest, und du darfst so viele Menschen mitbringen, wie du möchtest und es dir guttut.

Wir sind weder „ProLife noch ProChoice“; wir sind ganz einfach FÜR jeden Menschen, der den Mut findet, sich in der VillaVie zu melden, mit dem, was ihn bewegt.

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für Dich

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